Die Hainich-Saga - von Matthias Kaiser - Drittes Kapitel

Stachelbeeren –  die verkannten Genies

Eigentlich spielten Stachelbeeren bei meiner Ernährungsplanung eine eher untergeordnete Rolle.

Womit ich nahtlos an alte Familientraditionen anknüpfte, denn auch meine von mir so oft zitierte und über alles geliebte Großmutter Nelly begegnete diesen Früchten mit derselben Zurückhaltung wie ein Vegetarier gegenüber einem Rib-Eye-Steak auf der Speisekarte eines Steakhauses, in das er sich auf der Suche nach Chlorophyll leichtsinnigerweise verirrt hatte.So ist es vielleicht auch zu erklären, weshalb die beiden Stachelbeersträucher in Nellys hinterster Hausgartenecke ein mehr als bescheidenes Dasein fristeten. 

Ich kann mich gut erinnern, dass sie derart altersgrau und schorfig aussahen, wie die Mauern einer mittelalterlichen Burgruine.